Staufer Kaiser Barbarossa am Kyffhäuser Denkmal. Wanderung durch die deutsche Geschichte. - © Jurec/pixelio.de

Die Staufer – auf dem Höhepunkt der Macht

Nach dem Tod von Konrad III, dem ersten Stauferkönig, wird 1152 dessen Neffe, Friedrich III.  von Schwaben zum König gewählt. Fünf Tage später wird er von den deutschen Fürsten auch zum Kaiser gewählt und besteigt in Aachen den Kaiserthron. Friedrich ist 30 Jahre alt.

Kaiser Barbarossa

Dieser erste Stauferkaiser geht als Barbarossa, (ital. für Rotbart) in die Geschichte ein.

Als Kaiser des heiligen römischen Reiches deutscher Nation ist er Beschützer der römischen Kirche und Herrscher über ein Weltreich von Friesland bis zur Adria und von der Elbe bis Burgund.
1186 verheiratet Barbarossa seinen Sohn Heinrich mit Konstanze, der Tochter und Erbin des Normannenkönigs Rogers II. von Sizilien – das Reich umfasst nun auch Süditalien mit Sizilien, Apulien und Kalabrien.

Auf dem 3. Kreuzzug in das Heilige Land ertrinkt Barbarossa beim morgendlichen Bad im Fluss Saleph in Anatolien – ohne Zeugen, ohne Beweise.

Barbarossas Sohn Heinrich wird nach dem Tod seines Vaters König und Kaiser und regiert als Heinrich VI.  Er ist 25 Jahre alt.

Heinrich VI. hat zwei Gegner, Heinrich der Löwe aus dem Hause der Welfen und Tankred von Lecce, den die Normannen zum König gewählt haben. Den Nachfahren der freiheitsliebenden und kriegerischen Nordmänner, die vor langer Zeit an den Küsten Italiens gelandet sind, muss er zweimal in kriegerischen Auseinandersetzungen gegenübertreten, 1191 und 1194/95, bis sie sich schließlich unterwerfen.

Lösegeld für Richard Löwenherz

Diese Auseinandersetzungen kosten Geld. Geld, das auch durch Lösegeldforderungen erpresst wird: So muss der König von England, Richard Löwenherz im Jahr 1192 23 Tonnen Silber bezahlen, um aus der Gefangenschaft auf der Burg Trifels entlassen zu werden.

Nach dem Tod Heinrichs VI. im Jahr 1197 – sein Sohn und Nachfolger Friedrich war eben drei Jahre alt – übernimmt dessen Frau Konstanze die Regentschaft. Nach deren Tod im Jahr 1198 übernimmt Papst Innozenz III. die Vormundschaft über Friedrich.

Der Papst nimmt unrechtmäßige Landbesetzungen in Italien vor, die Thronkämpfe um die dt. Krone zwischen Philipp von Schwaben, dem Bruder Heinrich VI. und Otto IV. einem Welfen ziehen sich hin – das Königreich und die staufische Macht schwinden.

Philipp von Schwaben versucht das staufische Erbe zu verteidigen. Er hat alle Mühe, die Ordnung im Reich aufrecht zu erhalten und wird, als es ihm fast gelungen ist, 1208 in Bamberg erstochen.

Friedrich II – der apulische Kaiser

Inzwischen ist Friedrich, der „apulische Knabe“, erwachsen geworden und beansprucht sein Erbe. Der schwäbische Ritter Anselm von Justingen bringt ihn von Palermo nach Genua und von dort nach Konstanz. Otto der Welfe erscheint kurze Zeit später. In einem Wettlauf beiderseits des Rheins zur Königswahl in Frankfurt gewinnen Friedrich und seine Getreuen gegen die welfische Mannschaft.

Er wird 1212 als Friedrich II von Staufen zum König des deutschen Reiches und 1220 in Rom zum Kaiser gekrönt.

Friedrich II ist wie sein Großvater Barbarossa ein begnadeter, aber auch ein unbarmherziger Taktiker. Auch ist er rothaarig wie Barbarossa – normannisches Erbe, welches auch heute noch ab und zu bei sizilianischen Kindern zu erkennen ist.

Vernünftig, neugierig, belesen und mehrmals verheiratet schafft er es in fast 40 Jahren, von 1212 bis 1252, das Reich zusammenzuhalten und dem Kaisertum einen Glanz zu verleihen, der sich von allem vorher und nachher abhebt.

Aber Friedrich II ist auch der letzte Staufer, der sich gegen den größten Gegner des Kaisertums durchsetzen kann; gegen den Papst in Rom.

 

Foto: Kaiser Barbarossa am Kyffhäuser-Denkmal – © Jurec/pixelio.de