Die Heuneburg - Stadt der Kelten in Oberschwaben bei Riedlingen und Sigmaringen

In der Stadt der Kelten: die Heuneburg

„Die Donau entspringt bei den Kelten und der Stadt Pyrene“,  so beschreibt Herodot um 450 v. Chr. die Heuneburg.  Die Heuneburg bei Riedlingen in Oberschwaben ist somit die erste historisch genannte Stadt in Deutschland – vor den römischen Stadtgründungen wie Augusta Treverorum (Trier) oder Campodorum (Kempten).

Zur mittleren Bronzezeit, 1600 v. Chr., ist die erste Besiedlung nachgewiesen. Auf der Höhe direkt oberhalb der Donau entsteht eine Wehranlage mit Wohnhäusern, Ställen und Werkstätten mit einer Lehmziegelmauer umgeben. 500 Jahre besteht diese Siedlung, dann bricht die Besiedlung vorerst ab.

Die frühen Kelten
Mit Beginn der Eisenzeit aber, um 600 v. Chr. entsteht am gleichen Platz ein Fürstensitz  der Hallstattkultur, der frühen Kelten – mit Vorburg, Wehranlage und Außensiedlung.  Die Heuneburg wird mit mehreren tausend Bewohnern zu einem Zentrum keltischer Kultur in Europa. Sie ist eine der größten Städte der damaligen Welt. Als Kreuzungspunkt von Handelswegen und mit direktem Zugang zur Donau ist die Heuneburg vergleichbar mit Athen oder Marseille.

 Nach Aufgabe der Außensiedlung errichten die Bewohner an deren Stelle Grabhügel und Viereckschanzen.

Das Ende der Kelten in Europa fällt in das 1. Jahrhundert n. Chr. Sie werden von Germanen und Römern vertrieben. Auch die Heuneburg wird verlassen.

Was danach an diesem Platz geschieht, bleibt im Dunkeln. Erst aus dem frühen Mittelalter, aus der Zeit Karls des Großen (800 n. Chr.), werden wieder Siedlungsreste gefunden.

Die Heuneburg ist neben dem Fürstengrab in Hochdorf/Enzkreis eine der am besten erforschten Siedlungen in Süddeutschland.