Martin Heidegger

Das Elternhaus von Martin Heidegger in Meßkirch

Martin Heidegger kommt am 26. September 1889 in Meßkirch als Sohn des Küfers und Mesners der St. Martinskirche zur Welt. Sein Elternhaus, das Mesnerhaus, steht gegenüber der Kirche.

Nach Schulbesuch in Konstanz und Freiburg macht Heidegger das Abitur und studiert ab 1909 in Freiburg Theologie und Philosophie. 1913 promoviert er und ist von 1914 bis 1918 bei der Postüberwachungsstelle sowie der Frontwetterwarte in Freiburg eingesetzt.
Während dieser Zeit, im Jahr 1915, habilitiert sich Heidegger bei Heinrich Rickert. 1917 heiratet er Elfriede Petri.

An Neujahr 1919 tritt er eine Stelle als Privatassistent seines Lehrers, des Philosophen Edmund Husserl, an. In den folgenden Jahren werden dem Ehepaar zwei Söhne geboren, Hermann und Jörg. Die Familie Heidegger wohnt in Freiburg und beschließt 1922, auf Initiative der Ehefrau, eine Hütte in Todtnauberg zu erwerben.  Diese Hütte, auf knapp 1000m Höhe gelegen und weitab vom Universitätsbetrieb, wird zum Rückzugsort für die Familie sowie zum Denk- und Schreibort für den Philosophen Heidegger.

Sein und Zeit

Heidegger im Schlosshof von Messkirch

1923 bekommt Heidegger seinen ersten Ruf auf einen Lehrstuhl für Philosophie in Marburg. Dort arbeitet er, bis er 1928 Nachfolger seines Lehrers als Professor in Freiburg wird.
Zu diesem Zeitpunkt hat der knapp Vierzigjährige sein Hauptwerk "Sein und Zeit" schon geschrieben und 1927 veröffentlicht. Dieses Werk begründet Heideggers Ruf als führender Vertreter der deutschen Existenzphilosophie. Vor allem seine radikale Kritik an der abendländischen Philosophie, die nur das "Seiende" beschreibe, statt das "Sein" als Urgrund aller Dinge zu erforschen, macht ihn über die Fachwelt hinaus bekannt.
Liegt es an der Umgebung in der dieses Werk entstand, an der klaren Schwarzwaldluft, dem Alpenhorizont und den Wegen und Pfaden um Lachenbach und Radschert? Mit diesem Werk "habe das Denken erst begonnen" heißt es fortan.

Die Bindung an die Heimat ist so stark, dass Heidegger einen Ruf in die Hauptstadt, nach Berlin, ablehnt. Nicht ohne die Zusage der badischen Landesregierung, für den Fall, dass er in Freiburg bleibe, dafür zu sorgen, dass die Hütte in Todtnauberg mit Strom versorgt wird.

Rektor der Universität Freiburg

1933 wird Heidegger sogar zum Rektor der Universität in Freiburg gewählt und hält seine Rektoratsrede. Er begrüßt in dieser Rede den nationalen Aufbruch aus den Wirren der Weimarer Republik, beschwört die Selbstbehauptung der deutschen Universität und die Gefolgschaft der Lehrer und Studenten. Kaum ein Jahr später tritt er als Rektor zurück - zu sehr mischt sich die NSDAP in universitäre Belange. Der von Natur aus unpolitische Heidegger sieht sich und die Universität verstrickt in die "Machenschaft" - ein Ausdruck aus seinen Schriften - von Partei und Ideologie.

Der Philosophieprofessor widmet sich in den folgenden Jahren seiner Lehre und seiner Philosophie. Seine Rektoratsrede dreizehn Jahre zuvor, bringt ihm 1946 ein Lehrverbot der französischen Besatzer ein, zusätzlich gewürzt mit einem Gutachten seines ehemaligen Jugendfreundes und Philosophenkollegen Karl Jaspers, der dazu rät, ihm die Lehrbefugnis zu entziehen. Trotz allem 1951 ordentlich als Professor verabschiedet, bleibt Martin Heidegger bis zu seinem Tod im Jahr 1976 präsent als Redner und Schriftsteller, der sich in vielen Veröffentlichungen und Vorträgen mit dem wichtigsten Thema seiner Philosophie beschäftigt, dem Denken.

Tipp: Weitere Informationen zu Martin Heidegger finden Sie auf der Website www.heidegger.org

Bildhinweis: Elternhaus in Meßkirch / Heidegger im Schlosshof von Meßkirch: © Stadt Meßkirch