Holzhauer- und Flößersiedlungen

LexikonHolzhauer- und Flößersiedlungen, Schwarzwald

Diese Siedlungen mitten im Wald waren Einzelhöfe, umgeben von  landwirtschaftlich genutzten Flächen zur Selbstversorgung. Feld-/Graswirtschaft und Viehhaltung in bescheidenem Umfang waren möglich.
Bachtäler boten sich zu Besiedelung an, weil mittels des Wassers das geschlagene Holz zu Tal transportiert werden konnte. Hierzu wurden die Bäche mit einfachen Mitteln gestaut, um die Stämme in die “Wasserstuben” einzubringen. Mit der Flutwelle bei Öffnen des Dammes wurde das Holz bachabwärts gerissen.

Zu jedem Forsthaus gehörte auch ein Pflanzgarten, in dem junge Bäume gepflanzt und aufgezogen wurden. Vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg war die Jungpflanzenzucht notwendig; hatte doch die französische Besatzungsmacht durch “Reparationshiebe” riesige Kahlschläge hinterlassen.

Ehemänner, Väter und Söhne waren gefallen oder befanden sich in mehrjähriger Gefangenschaft. Die Aufforstung lag in den Händen der Frauen, ähnlich den “Trümmerfrauen” in den Städten.
Ihre Leistung wurde – zumindest bis Einführung des Euro – auf der Rückseite des 50-Pfennigstückes gewürdigt.