Der Zielort unserer Wanderung in die Geschichte des Nordschwarzwaldes ist Tonbach, eine Teilgemeinde von Baiersbronn im oberen Murgtal. Namensgeber der 800 Einwohner zählenden Gemeinde ist der Tonbach, ein Zufluss der Murg .
Wir parken auf dem Parkplatz am Haus des Gastes und können sehen, wie die religiöse Ausrichtung der Gemeinde ist – über uns, auf der Sonnenhalde die evangelische Johanneskirche, auf der gegenüberliegenden Talseite, der Winterseite, die neuapostolische Kirche.
Landwirtschaft nur zur Selbstversorgung
Die Siedlungsform Tonbachs ist typisch für die engen Schwarzwaldtäler – ein Weiler als Hauptgemeinde, Baiersbronn, und im Teilort Einzelhöfe, dicht in Reihe gebaut. Die hier vorherrschende Erbrealteilung hat zu einer starken Parzellierung des ohnehin raren Grund und Bodens geführt. Die schlechten Böden und die Enge der Täler ließen eine Landwirtschaft nur zur Selbstversorgung entstehen.
Wichtigster Wirtschaftszweig der Gegend wurde die Waldnutzung: Einschlag, Transport und die Verarbeitung von Nebenprodukten des Rohstoffes Holz bestimmte das Leben im Schwarzwald über Jahrhunderte. Auf unserer Wanderung den Tonbach entlang und ein Stück weit die “Murgleiter” hinauf zum Hirschstein (934 m) treffen wir immer wieder auf Zeugnisse dieser Verbundenheit mit dem Wald.
Wechselnde Herrschaftsverhältnisse, Kriege und wirtschaftliche Not haben diesen Teil des Schwarzwaldes nicht verschont und z. T. zu Ein– und Auswanderung vieler Familien geführt.
Quellen + Literaturtipps zu Baiersbronn, der Region und seiner Geschichte
Markus Bittmann: Das Murgtal: Geschichte einer Landschaft im Nordschwarzwald. Katz, Gernsbach. 2009 |
Bildhinweis: Kirche im Murgtal. © Donnerbold/Fotolia.com, großes Foto oben: Rainer Sturm, pixelio.de